Quelle: Heimat-Jahrbuch 2007, Landkreis Neuwied, “Die Kapelle von Wolfenacker - ...”,

Niederbreitbach und Monsignore Dömer

Die Albertruskapelle von Wolfenacker

von Hans-Joachim Röder, (gekürzte Fassung)

Mahnmal für den Frieden


Monsignore Albert Dömer erhielt seine Priesterweihe am 27. Februar 1936 im Hohen Dom zu Köln. Der Prälat und ehemalige Gymnasiallehrer wurde 1910 im Sauerland geboren und zog 1970 nach Niederbreitbach / Wolfenacker wo er 1991 verstarb.

Die Beweggründe zum Bau der Albertuskapelle sind auf die persönlichen

Monsignore Albert Dömer

Inschrift
Erlebnisse Dömers während des II. Weltkrieges zurückzuführen. Als geweihter Priester wurde er Feldgeistlicher und musste die Grauen des Krieges hautnah miterleben. Auch seine Erfahrungen als Gefangener im Offizierlager 401, in Mulsanne/Sarth, in dem er als letzter Lagerpfarrer bis zu dessen Auflösung interniert war, prägen den Stil der Albertuskapelle.

Nach Auflösung des Offizierlagers brachte Dömer zwei bedeutsame, von gefangenen deutschen Soldaten gefertigte christliche Symbole mit nach Deutschland: Den aus einem Stück Eichenholz hergestellten Altar-Christus, der mit einfachsten Hilfsmitteln wie Scharfen Kanten von Konservendosen und alten Rasierklingen geschnitzt wurde und eine ebenfalls sehenswerte Marienfahne: gefertigt aus amerikanischen Mehlsäcken, Unterfutter der Uniformröcke und aus „Kolbenringen“ der Uniformjacken deutscher Marineoffiziere die zur Goldverzierung der Fahne dienen.

Um für die aus und in der Not entstandenen Werke deutscher Kriegsgefangener einen würdigen, der Nachwelt dokumentierenden Platz zu schaffen, entschloss sich Monsignore Dömer zum Bau der Kapelle. Am 17. September 1982 wurde der Grundstein für die Albertuskapelle gelegt, die dann am 01. Mai 1983 geweiht wurde. Die feierliche Konsekration des Altars vollzog 1984 Weihbischof Leo Schwarz.

Neben den Werken regionaler Künstler sind auch solche aus vielen anderen Bundesländern zu besichtigen. Entwurf und Planung der Kapelle stammen von Willi Schrott. Gebaut  und eingerichtet wurde die Kapelle von Niederbreitbacher Künstlern und Handwerksunternehmen sowie einheimischen Helfern. Spenden der Franziskanerbrüder aus Hausen, der Franziskanierinnen aus Waldbreitbach sowie des Koblenzer Bildschnitzers H. Helwegen machen die Alberturkapelle von Wolfenacker zu dem was Monsignore Albert Dömer wollte: Ein Mahnmal für den Frieden und ein Ort der Stille und Besinnung.

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